Insekt des Jahres 2017
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Gottesanbeterin
Mantis religiosa (Linnaeus, 1758)

Besonders wohl fühlt sich die zu den Fangschrecken (Mantodea) gehörende Gottesanbeterin (Mantis religiosa) in sonnigen, trockenwarmen Gras- und Buschlandschaften, Halbtrockenrasen und Ruderalflächen mit lockerer Vegetation. Dort lauern sie in ihrer namensgebenden Pose, nämlich mit angewinkelten, „betenden“ Vorderbeinen auf ihre Beutetiere, meist kleinere Insekten. Ist eines in Reichweite, wird es mit den großen Facettenaugen fixiert, bevor die dornenbewehrten Fangbeine vorschnellen. Dieser Fangschlag dauert nur 50 bis 60 Millisekunden und ist somit rund sechsmal schneller als ein Lidschlag des menschlichen Auges.

 

Legendär ist das Paarungsverhalten der Gottesanbeterin. Gelegentlich kostet die Fortpflanzung dem männlichen Tier im wahrsten Sinne den Kopf, indem das Weibchen diesen während oder nach der Paarung verspeist. Dieser Sexualkannibalismus ist aber keineswegs zwingend, zumal er vor allem in engen Terrarien auftritt. Im Freiland hingegen endet eine Kopulation für beide Partner meist ohne Schäden.

 

Foto: Paarung Gottesanbeterin – Thomas Schmitt/Senckenberg

 

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