Studie: Der beschwerliche Weg zur Blüte
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Windenschwärmer (Foto: Stefan Grünig/Wikipedia)

Während der Nacht ist Stickstoffdioxyd (NO2) der in unserer Luft vorherrschende Schadstoff. Das hochreaktive Gas ist bereits hinlänglich bekannt für seine schädlichen Umwelteinflusse, so etwa trägt es zur Versauerung und Eutrophierung von Gewässern und Böden bei.

Nun hat ein amerikanisches Forschungsteam herausgefunden, dass die Stickoxyd-Moleküle auch wichtige Trägerstoffe im Blütenduft angreifen. Betroffen sind die Monoterpene, flüchtige, von Pflanzen produzierte Stoffe, die den Insekten olfaktorisch den Weg zu ihren Blüten weisen. Die Löcher, welche NO2 in die wegweisenden, pflanzlichen Duftspuren frisst, reduzieren die Chancen von Nachtfaltern und anderen Blütenbesuchern, ihre Nahrungsressourcen zu finden, bzw. sie verringern dramatisch die Entfernung, aus welcher die Tiere die Blüten wahrzunehmen vermögen.

In Ihren Versuchen wies das Forschungsteam eine um bis zu 70% reduzierte Blütenbesuchfrequenz nach und interpoliert anhand von Rechenmodellen eine im Vergleich zur vorindustriellen Zeit um 75% reduzierte Dufterkennungsdistanz.

Quellen:
GEO: Manche Insekten finden die Blüten nicht mehr
Science: Originalstudie